Maat

Eine der vielen Bedeutungen des komplexen altägyptischen Konzepts der Ma’at lautet: die Befreiung von „Orientierungslosigkeit“ – einer Welt ohne Sinn und Richtung, die keine Berechnung und kein Vertrauen ermöglicht.
(Jan Assmann)

Tu was du willst, sei das ganze Gesetz.

Das Zentrum der Thelema-Society ist unsere Ma'at-Gemeinschaft in Bergen.

Ma'at - die namenlose Gottheit des L

Im alten Ägypten wurde die Ma'at als das Gesetz der konnektiven Gerechtigkeit beschrieben:

  • Aufeinander hören.
  • Zueinander sprechen.
  • Füreinander handeln.

Daran hat sich im Horus-Äon nichts geändert: Liebe ist das Gesetz!
Im gerade hinter uns liegenden Osiris-Äon wurde Liebe zumeist als Verlust individueller Autonomie verstanden. 
Das Liber L kommt deshalb zu folgenden Grundsätzen als Basis von Liebe:

  • Tu was du willst.
  • Das Wort des Gesetzes ist Thelema und folglich:
  • Liebe unter Willen.

Liebe unter Brüdern, Königen, Thelemiten, Göttern - eben jenen, die tun, was sie wollen, die Willen nicht etwa haben, sondern die Willen sind: Liebe unter Willen.

Gemeinschaft

"Liebe ist das Gesetz - Liebe unter Willen." - das ist der Maßstab. Wie aber lernt ein Mensch, nach diesem Maßstab zu leben?

Schon sich selbst zu ergründen statt sich einfach damit abzufinden, wie man nun mal funktioniert, ist ein Riesenschritt. Was ist mir wirklich wichtig? Wie finde ich meinen Weg, meinen Willen, wie verstehe ich das Mysterium, das ich mir selbst oft genug bin? 

Für viele Menschen, die sich solche Fragen zu stellen beginnen, ist es schwer, ihre eigenen Wünsche und Interessen von fremden (gelesenen, gehörten, antrainierten) zu unterscheiden.

Wenn es mich zum Beispiel zur Musik zieht, meinen Freund aber gar nicht, sondern Kochen sein ein und alles ist - wie gehe ich damit um? Sollte ich ihn davon überzeugen, dass letztlich nur in Musik die Wahrheit liegt? 

Liebe unter Willen gibt dir den Hinweis, dass du deinen eigenen Weg nur im Unterschied zu den Wegen anderer - selbst und gerade derer, die dir besonders lieb sind - finden wirst.

Die Pointe dieses Wechselspiels zwischen deinem eigenen Weg und dem deiner Freunde lässt sich auch als ein Anerkennungsprozess beschreiben:  Indem du den einzigartigen Wert deiner Freunde zu schätzen lernst, anerkennst (erfährst) du auch deine eigene Einzigartigkeit. Schritt für Schritt.

Um diese Schritte gehen zu können, haben wir in den neunziger Jahren folgende Spielregeln für uns formuliert. Spielregeln, die sich inzwischen recht gut bewährt haben:

Für alle Kommunikations-Situationen gültig

  • Verständigung - keine Gewalt (Zwang ist strukturelle Gewalt).
  • Ehrung - keine Herabwürdigung.
  • Wahrhaftigkeit - keine Täuschung.
  • Das Ziel ist Vollendung (Integrität eines Menschen).

Für die Entwicklung einer Gemeinschaft gültig (Erweiterung der allgemeingültigen Spielregeln)

  • Nicht nur Verständigung - sondern Zuwendung.
  • Nicht nur Ehrung - sondern Anerkennung.
  • Nicht nur Wahrhaftigkeit - sondern Offenheit.
  • Das Ziel ist Gemeinschaft.

Liebe ist das Gesetz, Liebe unter Willen!